Guthabenzinsen auf dem Girokonto im Vergleich

Das Girokonto hat sich in der Vergangenheit in größerem Umfang verändert, was die verschiedenen Merkmale dieser Kontoart betrifft. Früher wurde ein Girokonto ausschließlich zum Empfang des Gehaltes und zum Zahlen von Rechnungen genutzt. Heute hingegen dient das Konto als Basis für eine Kreditlinie und zudem auch immer häufiger als Geldanlage, auch wenn die Anlage nicht dem eigentlichen/ursprünglichen Verwendungszweck des Produktes entspricht. Dennoch bieten mittlerweile einige Banken ein so bezeichnetes Girokonto mit Tagesgeldfunktion an. Mit dieser Bezeichnung soll zum Ausdruck gebracht werden, dass der Kontoinhaber auf dem Girokonto für bestehende Guthaben auch Guthabenzinsen erhält. War es noch vor rund zehn Jahren praktisch undenkbar, auf einem Girokonto - wenn überhaupt - einen Zinssatz von mehr als 0,25 Prozent für Guthaben zu bekommen, so bewegen sich die Guthabenzinsen auf dem Girokonto heutzutage mitunter auf dem Niveau von Tagesgeldguthabenzinsen, also zwischen 1,5 und 2,0 Prozent. Insofern sind Guthabenzinsen auf dem Girokonto heutzutage durchaus keine Besonderheit mehr.

Ein derartiges Girokonto mit einer Guthabenverzinsung wird allerdings meistens nicht allen Kunden angeboten, sondern die Bank offeriert solche Konten meist besonderen Kundengruppen. Dazu gehören vor allem Minderjährige, Studenten und Auszubildende, also eher die jüngeren Kunden. Die genannten Kunden erhalten meistens sogar eine Art Kombiprodukt. Denn einerseits ist das Girokonto mit Guthabenzinsen ausgestattet und andererseits sind diese Girokonten oftmals noch kostenfrei. Insofern ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass die Kreditinstitute heute ein Girokonto anbieten, welches sowohl kostenlos genutzt werden kann als auch eine Verzinsung für Guthaben beinhaltet. Manche Banken bieten dieses speziell ausgestattete Girokonto nicht nur Auszubildenden, Schülern oder Studenten an, sondern auch dem „Normalkunden“. Von daher werden sich viele Kunden in einem Vergleich aufgrund der Kostenfreiheit und der Guthabenverzinsung dann auch für ein solches Angebot entscheiden. Wenn jedoch öfter eine Kontoüberziehung stattfinden soll, sollte man auch den Vergleich der Sollzinsen nicht vergessen.

Die Sollzinsen sind zwar in dem Sinne keine direkte Kostenfalle, jedoch kann ein vergleichsweise hoher Sollzinssatz natürlich den Vorteil der kostenlosen Kontoführung und der Guthabenzinsen im Vergleich zu Girokonten, welche diese Merkmale nicht besitzen, sogar in der Summe zu einem Nachteil werden lassen. Je nach Art der Nutzung des Girokontos, sollte man also stets die drei Konditionen Kontogebühren, Guthabenzinsen und Sollzinsen in einem Vergleich mit einbeziehen. Bei einem solchen Vergleich ist es übrigens fast immer möglich, die zu vergleichenden Produkte nach den zuvor genannten Kriterien vorab zu selektieren. Es ist demnach möglich, sich beim Vergleich als Ergebnis zum Beispiel ausschließlich kostenfreien Girokonten oder auch ausschließlich Girokonto mit einer Guthabenverzinsung anzeigen zu lassen. Die beste Wahl ist ein Girokonto mit einer Guthabenverzinsung, welches zudem vielleicht noch kostenfrei genutzt werden kann für Kunden, die über einige Monate öfter einmal größere Guthaben auf dem Girokonto haben. Wer sein Girokonto hingegen fast nur im Soll führt, für den sind solche Girokonten mit Guthabenverzinsung natürlich eher uninteressant.